Es ist eine herzliche Hassliebe, wie sie im Buche steht. Die beiden englischen Universitätsstädte Oxford und Cambridge verbindet seit Jahren ein harter Konkurrenzkampf um Studenten und Renommee. – Das sollte man sich bei einer Klassenfahrt vor Ort am besten mal näher ansehen. Auch wenn sich Oxford immer wieder mit seinen literarischen Genies brüstet oder damit, einer der Drehorte für die Harry-Potter-Filme gewesen zu sein – keine andere Universität hat jemals so viele Nobelpreisträger hervorgebracht wie Cambridge. In Cambridge sorgen außerdem die mittelalterlichen Gebäude und Gassen der Stadt für ein besonderes Flair, das man bei Spaziergängen mit der Klasse erkunden kann. In den zahlreichen Parks oder auf den Wiesen der einzelnen Colleges lässt es sich wunderbar entspannen und über die Vorteile von Oxford oder Cambridge streiten. Beim Stocherkahnfahren, dem sogenannten »Punting«, auf dem Fluß Cam, kann die Stadt vom Wasser aus erkundet werden. Außerdem hat Cambridge eine eigene Seufzerbrücke, die Jahr für Jahr zielstrebig von Pärchen angesteuert wird. Zu Land sollten bei einer Klassenreise unbedingt die King's College Chapel oder das Trinity College besichtigt werden, aber auch das Computer-Museum, mit Technologie wie frisch aus dem Mittelalter, lohnt sich.
Etwas außerhalb, im gut 25 Kilometer entfernten Örtchen Ely, kann man alles über Oliver Cromwell erfahren. Zusammen mit seiner Familie verbrachte er hier einige Jahre. Zwar können die Wände nicht reden, dafür verraten Audiotouren oder Führungen durch das Haus alles Wichtige über das Leben des umstrittenen englischen Politikers.
Übrigens: Sollte man während der Klassenfahrt doch einmal in ein Streitgespräch über Oxford und Cambridge geraten, lässt sich der Frieden ganz leicht wahren, indem man immer wieder den Begriff »Oxbridge« einstreut. Benutzt man ihn, wird man als Fan beider Städte akzeptiert und muss nicht um seine Gesundheit fürchten.