Mit seinen »Canterbury Tales« verschaffte Literaturheld Geoffrey Chaucer der kleinen südenglischen Stadt Canterbury einen Touristenansturm nach dem anderen. Es überrascht umso mehr, dass Chaucer selbst offenbar nie einen Fuß in die Stadt gesetzt hat. Es ist zu vermuten, dass Chaucer schlicht die Zeit oder die Verkehrsanbindungen fehlten, um Canterbury zu besuchen. An der Stadt selbst lag es mit Sicherheit nicht – wovon Sie sich bei einer Klassenfahrt überzeugen können. Schon zu Chaucers Zeiten thronte über Canterbury die berühmte Kathedrale. Seit 1988 gehört das gut 70 Meter hohe Bauwerk zum Weltkulturerbe. Und das nicht zuletzt, weil die Kathedrale Ende des 12. Jahrhunderts Schauplatz eines schaurigen Mordes wurde. Opfer war der damalige Bischof von Canterbury, der sich einfach mit dem Falschen angelegt hatte: mit König Heinrich II. Als sein gewaltsamer Tod die Runde machte, wurde die Kathedrale von etlichen Pilgern geradezu überschwemmt. Sie sahen sich genötigt, dem Toten die letzte Ehre zu erweisen. Auf diesen Pilgerreisen basieren auch Chaucer's Canterbury Tales, die heute im eigens eingerichteten Museum nachgestellt werden. Das Stadtbild ist geprägt von einer Mischung aus historischen Gebäuden und moderner Architektur. Während Sie und Ihre Schüler in den kleinen, mittelalterlich wirkenden Gassen fast damit rechnen könnten, plötzlich von einer Pferdekutsche über den Haufen gefahren zu werden, finden Sie sich nur ein paar Straßen weiter auf einer Shoppingmeile mit namhaften Läden und Fast Food Restaurants wieder. Auch die Supermarktkette Sainsburys hat sich bereits Territorium erobert, sodass Sie und Ihre Klasse es sich im nahegelegenen Park mit traditionellen Eiersalatsandwiches gemütlich machen können. Das hätten die Pilger damals sicherlich auch schon zu schätzen gewusst.

Canterbury ist also ein wunderbarer Ausgangsort, um bei einer Klassenfahrt in die Geschichte der Stadt einzutauchen und die Sehenswürdigkeiten der Umgebung zu entdecken.